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Chapter 2: LEBE WOHL, MEINE LIEBE

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'Das Mädchen verzog das Gesicht vor Schmerz. Der Schmerz war tief. Sie setzte sich auf den Steg. Sie war bereits so schwach und die zweite Kugel war zu viel für sie.

Sie wollte dieses Kind verfluchen, aber wie könnte sie das tun? Immerhin war es 'sein' Kind.

Sie öffnete den Mund, um zu atmen. Doch der Schmerz in ihrer Schulter ließ ihre Lungen sie im Stich.

Sie schwitzte stark und durch den hohen Blutverlust begann sie zu erblassen.

Der Himmel war voller roter Wolken. Er wirkte schwer und düster. Nirgendwo war auch nur ein Stern oder ein Stückchen vom Mond zu sehen. Selbst wenn es so wäre, wäre es unsichtbar.

Sie schaute zu ihm. Er war dabei, den Motor zu starten. Aber ihre Sicht war getrübt. Alles erschien ihr verschwommen.

Sie wollte leben. Sie sehnte sich nach einem glücklichen Leben in dieser wundervollen Welt. Sie hatte noch so vieles zu sehen und zu lernen.

Ihr Kiefer verhärtete sich. Sie musste bis zum Boot kommen.

Bang! Bang!!

Gerade als sie sich aufzurappeln versuchte, wurde die dritte Kugel abgefeuert und traf ihr linkes Bein knapp unterhalb des Knies.

Die vierte Kugel verfehlte sie.

Die Schmerzen, die sie empfand, waren unvorstellbar. Alles an ihr war verschwommen, sie hustete und spuckte Blut, ihr Mund schmeckte nach Metall.

Sie wusste eins. Selbst wenn sie überleben sollte, würden sie sie jagen. Heute sollte einer ihrer geliebten Menschen verletzt werden. Wenn das so weiterging, wie viele Menschen, die ihr nahe standen, würden dann noch wegen ihr verletzt werden?

Genau in diesem Moment begann es zu regnen. Erst leise, dann immer heftiger. Es wirkte, als würde der Himmel wegen ihres Unglücks weinen. In dieser kalten Nacht ließ solch ein heftiger Regen ihren gesamten Körper erstarren.

In diesem Moment traf sie eine Entscheidung. Sie wollte vor Schmerzen schreien. Es war kein körperlicher Schmerz, sondern ein herzzerreißender Schmerz.

Mit ihrer letzten verbliebenen Kraft schnitt sie leise das Seil des Bootes durch. Sie hörte Schritte. Sie kamen näher.

Vroom!

Als das Boot losfuhr, wurde der Abstand zwischen ihr und dem Boot immer größer.

Dann schaute der Mann zurück und seine Augen weiteten sich vor Unglauben.

Doch er konnte sich nicht bewegen. Er war wie angewurzelt auf der Stelle.

Sie lag auf dem Steg, ermattet und blutüberströmt. Sie sah verzweifelt und elend aus.

Sie lächelte ihn an. Es war kein bereuendes Lächeln, sondern ein Lächeln voller Segen. Als wollte sie ihm sagen: "Ich opfere mein Leben für dich. Du solltest also besser glücklich leben.

Sie bemerkte, dass alles immer verschwommener und dunkler wurde.

Bevor sie irgendetwas begreifen konnte, traf sie plötzlich ein harter Schlag am Kopf.

Die Zeit steht still, und ihr Gesicht ist von Blut bedeckt. Bevor sie ihr Bewusstsein verlor, lächelte sie ihn an und sagte in ihrem Herzen: "Leb wohl, meine Liebe."

Danach wurde alles pechschwarz.

Ihr lebloser Körper stürzte auf den Steg und ihr Blut bildete einen weiteren Fluss in der Stadt Mailand.


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